Auch wenn wir nicht darüber nachdenken, so haben wir doch täglich mit Dämmstoffen zu tun, beispielsweise wenn wir uns in Innenräumen wohlfühlen. Dafür müssen Dämmstoffe unterschiedlichste Eigenschaften aufweisen. Weil wir das sehr spannend finden, haben wir begonnen, uns mit verschiedenen Dämmstoffen auseinanderzusetzen und sieben davon getestet, u.a. Styropor, Glaswolle, Zellulose, Schaumstoff und Steinwolle.
Untersuchungsmethode
Wir haben standardisierte und reproduzierbare Tests entwickelt und die Dämmstoffe auf folgende Kriterien geprüft (in Klammern der Multiplikator, mit dem wir dieses Kriterium gewichtet haben):
- Kälteisolation (3): Ein Dämmstoff muss gegen Kälte oder Wärme isolieren können. Das ist seine wichtigste Eigenschaft. Für unseren Test zur Kälteisolation haben wir eine mit Sensoren präparierte Styroporbox verwendet. In die Box haben wir eine Kältequelle gelegt und die Box dann mit dem zu testenden Dämmstoff abgedeckt. Dann haben wir die Innen- und die Außentemperaturen direkt am Dämmstoff gemessen. Diesen Test haben wir dreimal durchgeführt, um das Ergebnis statistisch abzusichern.
- Wärmeisolation (3): Hier sind wir genau so vorgegangen wie beim Kälteisolationstest, nur dass wir diesmal in unsere präparierte Styropor-Box eine Wärmequelle stellten.
- Der U-Wert (2): Der U-Wert gibt die Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes an. Mit diesem Wert lassen sich verschiedene Dämmstoffe einfach vergleichen. Wir haben den U-Wert für die einzelnen Dämmstoffe selbst berechnet, auch wenn der U-Wert eigentlich immer auf der Verpackung steht. Je niedriger der U-Wert, desto besser.
- Akustikisolation (2): Auch für dieses Kriterium wurde die Styroporbox mit den Dämmstoffen als Deckel verwendet. Wir haben ein Handy auf maximale Lautstärke gestellt und mit einer App definierte Geräusche erzeugt, die bestimmten Frequenzen entsprechen. Von außen haben wir im Abstand von drei Zentimetern ein Lautstärkemessgerät angebracht und so ermittelt, wie gut der Dämmstoff Geräusche abschirmt. Diese Messung haben wir 10mal pro Dämmstoff und Frequenz durchgeführt und zum Vergleich auch noch einmal ohne Dämmstoff.
- Brandschutzleistung (1): Für die Beurteilung des Brandschutzes haben wir die Aspekte Temperaturbeständigkeit und die potenzielle Giftigkeit bewertet.
- Gewicht (0,5): Das Gewicht haben wir mit Feinwaagen im Labor bestimmt, und zwar immer für ein Dämmstoffstück von 25 cm2 und einer Schichtdicke von 2 cm. Das Gewicht ist nicht nur wichtig für den Transport, sondern hat auch Auswirkungen auf die notwendige Unterkonstruktion und Statik und damit auf die Gesamtkosten der Dämmung.
- Preis (1): Hier haben wir die Quadratmeterpreise verglichen. Da für jeden Dämmstoff andere Schichtdicken empfohlen werden, haben wir dies in die Berechnung einbezogen.
- Umweltfreundlichkeit (3): Betrachtet haben wir hier unter anderem die Produktion der Dämmstoffe, die Transportwege und die Entsorgung.
Ergebnisse
Die untersuchten Dämmstoffe schneiden in unserem Test alle gut oder sehr gut ab. Die umweltfreundlicheren punkten zwar besonders beim Umweltschutz, haben aber in anderen Bereichen Schwachstellen. Daran muss gearbeitet werden, sodass die umweltfreundlicheren Dämmstoffe attraktiver werden für die Kunden. Unser Ziel ist, eine noch umweltfreundlichere Alternative zu den bestehenden Dämmstoffen zu entwickeln. Daran arbeiten wir jetzt.