Die Auswahl eines Studiengangs ist eine der weitreichendsten Entscheidungen des Lebens. Studienorientierungstests sollen bei der Entscheidung für den passenden Studiengang helfen. Wir haben uns gefragt, wie effektiv die Studienorientierungstests sind und ob sie eine sinnvolle Alternative zur persönlichen Studienberatung bieten.
Untersuchungsmethode
Wir haben sechs bekannte Studienorientierungstests geprüft. Da eine objektive und vergleichbare Bewertung bei einem so persönlichen Thema wie der Studienorientierung nicht immer möglich ist, teilten wir unseren Testvorgang in zwei Teile. Zunächst erfolgte eine Selbstbewertung durch uns auf theoretischer Basis. Anschließend haben wir die ausgewählten Studienorientierungstests von 23 Personen testen lassen, die ihre Bewertung anhand eines von uns entwickelten Fragebogens abgegeben haben.
Wir bewerteten anhand folgender Kriterien (Gewichtung in Klammern):
- Allgemeine Kriterien (20%): Hier beurteilten wir den Datenschutz, die technischen Voraussetzungen für die Durchführung des Tests, eventuell anfallende Kosten sowie die Möglichkeit, die Ergebnisse abzuspeichern. Außerdem untersuchten wir, ob die Entwicklung des Tests nach einer wissenschaftlichen Grundlage erfolgte und diese erläutert wurde.
- Testmethodik (30%): Wir untersuchten, wie transparent die Testmethodik dargestellt wird und ob der Test wichtige Aspekte wie Interessen, Persönlichkeit und Fähigkeiten erfasst. Darüber hinaus wollten wir wissen, wie einfach der Test durchzuführen war. Eine intuitive Handhabung, ein übersichtliches und ansprechendes Design sowie verständliche Fragestellungen flossen positiv in die Bewertung ein.
- Testergebnis (50%): Das war für uns das wichtigste Kriterium. Hier achteten wir auf eine übersichtliche und variable Ergebnisdarstellung und prüften, ob ein weiterführendes Informationsangebot vorhanden war. Anhand der Umfrage unter unseren Testpersonen bewerteten wir die Nützlichkeit der Ergebnisse.
Ergebnisse
Die Studienorientierungstests schnitten in unserem Test insgesamt gut bis befriedigend ab. Aus unserer Sicht bildete keines der Angebote die Komplexität der Entscheidungsfindung ab. Die Studienorientierungstests können Jugendlichen eine erste Orientierung geben. Sie regen zur Selbstreflexion an, ihre Ergebnisse sollten aber nicht die einzige Entscheidungsgrundlage bilden.